Bitte helft mir-ich kann nicht mehr
Lange Geschichte...
Bitte helft mir-ich kann nicht mehr!!!! Lange Geschichte....
Ich arbeite nun seit fast einem Monat in einer Wohngruppe für geistig behinderte Menschen.
Ich mache ein Vorpraktikum für meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin, die im Anschluss dieses Praktikums, beginnen wird.
Der Zeitpunkt ist noch unsicher (ob Sept.2011 oder 2012). Die derzeitige Einrichtung muss erst ihr "Amen" geben, da etliche andere Vorpraktikanten ein Vorrecht auf den Ausbildungsplatz haben, da sie schon länger dort arbeiten.
Der Anfang lief sehr schwer und anstrengend an, da ich aufgrund der Rahmenbedingungen (zu viele Bewohner, zu wenig Mitarbeiter und zu wenig Zeit, Geld), nicht so arbeiten kann, wei ich es bisher kannte...
Ich habe jahrelang in der Einzelbetreuung gearbeitet und konnte gezielt, Kinder fördern, auch therapeutisch sehr viel umsetzen.
Die Arbeit hat mich sehr erfüllt und mir und den zu Betreuenden viel Lebensqualität gegeben.
Nun muss ich viele moralische Aspekte im Hintergrund lassen; der Tag muss strukturiert sein, ich kann nicht auf den einzelnen eigehen und oft ist es ein stressiger Tagesablauf, in dem der Einzelne nicht die Hingabe und Aufmerksamkeit, wie Förderung bekommt, die er bräuchte. Ich tu mich sehr schwer damit, da ich mich menschlich einbringen will und die Ressourcen des Einzelnen ausschöpfen und etwas Bewegen möchte, aber nicht kann!
Irgendwie geht es jeden Tag weiter, aber auch oft mehr schlecht als recht und ich zwinge mich mit Bauchschmerzen zur Arbeit!
Ich merke, wie ich manchmal selbst völlig "behindert" in meinem eigenen Können bin.
Es ist bei mir sehr tagesformabhängig und auch davon, mit welchem Mitarbeiter ich zusammen schaffe...
Die Schwaben sind ein seltsames Volk (wohne noch nicht lange in Baden-Württemberg;bin Hessin) und für mich persönlich sehr anstrengend und hektisch!
Meine Natur ist eher ruhig und entspannt-sobald jemand um mich herum stressig ist und brabbelt ohne Ende, bin ich schnell überfordert und selbst völli unruhig und habe inneren Druck...
Vorgestern war wieder so ein Tag, an dem ich am Liebsten heulend weggelaufen wär.
Erstmal hatte ich das We frei und war bei meinem Freund (er wohnt in der nächst größeren Stadt), aber so richtig abschalten konnte ich irgendwie nicht...
Der nächste Arbeitstag sollte es erst um 13 Uhr losgehn, daher bin ich frühs erst wieder hochgefahren.
Dass es dann zu Busverspätungen kommen sollte, konnte ich nicht ahnen.
Und als ich schließlich im Bus war und den Fahrer ganz direkt fragte, ob er zu einer gewissen Haltestelle fahren würde...? Ich fragte aus dem Grund, weil ich mich schön öfter verfahren hatte, weil der Bus eine Station ausließ und ins nächste Dorf fuhr, von dem ich dann wieder ne gute halbe bis 3/4 Stunde zurück laufen musste...
Tja, der Busfahrer ließ mich im Glauben, dass er dort halten würde, was aber dann doch nicht der Fall war und ich durfte laufen...
Dass ich nicht mehr pünkltlich zur Arbeit kommen würde war mir klar... und ich war fix und alle, hab den ganzen Weg geweint und hatte wieder höllische Bauchkrämpfe und rief meinen Chef an, der verständnisvoll reagierte und meinte, ich solle mich nicht hetzen und um 14 Uhr direkt zur Teamsitzung kommen...
Dort angekommen, hat mich in einer kurzen Pause eine Mitarbeiterin angemacht, dass ich bloß aufpassen sollte mit dem zu spät kommen und dass schon hinter meinem Rücken über mich geredet wird...
Als ich ihr erklären wollte, dass ich bereits eine Std. Puffer mit eingerechnet hatte und es nicht meine Absicht war, ich mir dessen bewusst bin, dass zu spät kommen nicht grad löblich ist... und ich mit dem Bus in diesem Kaff unterwegs war... da fiel sie mir nur richtig fieß ins Wort und ließ mich lächerlich da stehn..."ich will jetzt keine Erklärung von dir hören...!"
Ich find die Leute hier so assozial und fühle mich richtig klein gemacht.
In meiner früheren Einrichtung haben die mich anerkannt und meine Arbeit begrüßt und mich gemocht und hier...hier habe ich das Geühl, dass mich keiner leiden kann, sie mich für dumm halten und ich habe nicht mal die Chance zu beweisen was in mir steckt...!
Die einzigen, die es merken und die mich mögen sind die Behinderten selbst!
Und nur für die tu ich das Ganze. Die anderen werde ich wohl nicht ändern können....
Ich bin froh, wenn ich hier wieder weg bin-es ist schwer zu ertragen, unter solchen Bedingungen arbeiten zu müssen!
Gestern war meine blöde Mitarbeiterin wieder mit von der Partie...
Kaum habe ich mich einem Bewohner gewidmet und mit ihm gekuschelt und gesungen, kam sie an und meinte:" Das geht so nicht, du hast hier noch Arbeit...!"
Übelst unfreundlich sollte ich mich dann um die Wäche kümmern, statt mich um den Menschen zu kümmern... Ist doch völlig unverständlich-ich weiß nicht, aber die hat eindeutig ihren Beruf verfehlt...
Als ich gestern dann Socken zusammen gelegt habe, war eine andere sauer und meinte:" Die Bewohner sind IMMER wichtiger, als Socken...!"
Was soll das, bin ich hier ein Stehauf Männchen?
Die stellen mich alle so blöde da und was ich auch tu, es ist falsch.
Den ganzen Tag hat die Mitarbeiterin heute irgendetwas gesucht und immer gefunden, was ich in ihren Augen schlecht gemacht habe...
Bin ich herzlich zu einem, ist es falsch, weil der Bewohner meine Liebe in dem Moment nicht verdient hat (aus welchem Grund auch immer?!)
Anscheinend bin ich auch unfähig einem das Essen zu reichen...Haha, ich habe jahrelang nichts anderes gemacht, als meine behinderten Kinder zu füttern und bin da wirklich gut drin!
Sie machte dann einen Aufriss, weil ein Käsespätzle auf dem Boden lag...tja, hätte ich es so gemacht, wie sie es gewollt hätte, wäre dies nicht passiert!
Tja und als sie mich von dem Bewohner wegholte, weil ich mich der Wäsche zu widmen habe...ging sie eine rauchen...
Sie lästert hinter dem Rücken des Chefs über ihn (z.B. bei der Fortbildung...) wie wenig Kontakt sie doch zu den Bewohnern hat, da sie nur eine halbe Stelle hat...und was ist?
Sie nutzt diese noch nicht einmal...sie will es doch garnicht...die leidet wirklich an Dauerdepressionen-ist immer schlecht drauf!!!!
Meinem Chef habe ich schon mal was erzählt, (es ging da um einen anderen Mitarbeiter, der mich überging und unfair behandelte...)aber scheinbar hat er es genau dem betreffenden Mitarbeiter gesteckt.
Dieser machte nämlich später dann Andeutungen...ich sollte ihn immer persönlich darauf ausprechen, wenn mir etwas an ihm nicht passt!
Aber ich weiß, wenn ich das tu, flippt der aus und ist sauer-inzwischen weiß ich wie die Schwaben ticken!!!!
Was soll ich nur tun? Als Vorpraktikantin am Anfang muss man ja auch aufpassen, was man sagt, aber ich kann mich doch nicht immer nur fügen und wegstecken. Sollte ich nochml mit dem Chef reden?
Ich habe schon wieder Bauchkrämpfe, wenn ich an die arbeit morgen denke!
Danke euch fürs Lesen!!!!
Euer Rat ist mir sehr sehr wichtig! PatchSu
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Du solltest an Deinen Werten festhalten ...
und Dich von "negativen" Kollegen nicht verunsichert lassen.
Natürlich ist es sehr schade, dass finanzielle Mittel (und das heißt eben auch zu wenig Mitarbeiter, zu wenig Zeit) in der Sozialarbeit wie auch in der Heilerziehungspflege die Qualtität des jeweiligen Angebots zum Nachteil beeinflussen. Du hast hohe Ansprüche an Deine Arbeit, der Mensch steht für im Vordergrund und das ist grundsätzlich auch gut so! Dennoch kommt man leider nicht darum herum, die gegebenen Mittel (Geld, Mitarbeiter + Zeit) so einzusetzen, dass die Einrichtung erfolgreich aufrecht erhalten werden kann - auch wenn das oft heißt "Zähne zusammenbeißen" bzw. Kompromisse zu machen innerhalb der Arbeit. Aber auch das wirst Du schaffen!
Es war sicher unschön, von der Kollegen aufgrund Deines Zuspätkommens so destruktiv angemacht zu werden - und vielleicht hatte sie als 'Kollegin' ja nicht einmal wirklich ein Recht dazu, denn solche Zurechtweisungen gehören eigentlich in den Kompetenzbereich des Chefs. Nimm' Dir soetwas nicht so zu Herzen, denn es wird immer Menschen geben, die in den "Fehlern" Anderer ihren persönlichen Vorteil suchen. Außerdem muss es gar nicht stimmen, dass bereits hinter Deinem Rücken über Dich geredet wird. Viell. wollte Dich diese Kollegin ja ganz bewusst verunsichern und klein machen. Die Tatsache, dass sie sich überhaupt getraut hat Dich so anzumachen, zeigt, dass Du in der Vergangenheit nicht selbstbewusst genug aufgetreten bist, denn jemand, der ihr entsprechend Paroli bietet, wäre sie sicher nicht so unverschämt gegenüber aufgetreten und hätte ihm/ihr 'verboten' sich zu erklären.
Das Hin und Her bzw. die variierenden Prioritäten, die in der täglich anfallenden Arbeit in Bezug auf Betreuung der Behinderten versus 'Haushaltsarbeiten' existieren ist sicherlich ärgerlich + frustrierend. Mal wirst Du für's Sockensortieren angemacht (weil gerade unwichtig), dann wieder wirst Du für die persönliche Betreuung runtergemacht, weil das Sockensortieren wichtiger ist. Sprich' solche Ungereimtheiten direkt bei der betreffenden Person an. Erkläre, warum Du Dich gerade für die jeweilige Aufgabe entschieden hast und lass' Dich nicht zu schnell von Deiner Überzeugung abbringen. Ich verstehe durchaus, dass Du als Vorpraktikantin nicht zu forsch und störrisch auftreten möchtest und das wäre sicher auch nicht gut und angemessen. Aber Du solltest dennoch versuchen, eine sinnvolle Balance zu finden zwischen Anpassung, Lernbereitschaft und einfach Deinem Selbstbewusstsein als Person. Mache Deinen Kollegen/innen klar, dass Du von ihnen lernen möchtest, dass Du Dich in das Team einfügen magst und ihre Arbeit + Organisation respektierst - aber dass Du gleichzeitig auch als Person respektiert werden willst! Man muss und darf sich auch als Azubi oder Praktikant nicht ALLES gefalen lassen, denn sonst wird es immer Menschen geben, die das versuchen zu ihrem PERSÖNLICHEN Vorteil auszunutzen (sei es dass sie endlich auch mal jemand zum rumkommandieren haben oder sich an dem Azubi abreagieren können, oder einfach ungeliebte Arbeiten auf den Azubi abwälzen können)
Der Kollege, der von Dir erwartet, dass Du Konflikte direkt mit ihm klärst, hat leider Recht: Konflikte sollte man in der Tat zunächst (!) immer mit der betreffenden Person versuchen zu klären - auch wenn das schwer fällt, weil man wenig Hoffnung auf einen positiven Ausgang hat. Erst wenn solche Gespräche fruchtlos bleiben und sich Konflikte somit nicht lösen lassen, ist der Gang zum Chef gerechtfertigt. Die Einstellung "inzwischen weiß ich wie die Schwaben ticken" hilft Dir da leider wenig. Ich kann Dich zwar gut verstehen, denn wir Menschen neigen einfach schnell dazu nach Verhaltensmustern bei Anderen zu suchen und diese dann auf das Individum zu übertragen. Versuche aber, Dich davon frei zu machen und positiv + offen zu bleiben. Denn eine negative Grundeinstellung den 'Schwaben' gegenüber wirst Du leider (unbewusst) sonst auch ausstrahlen.
Das Vertrauen in Dich selbst und das angemessene Eintreten für Dich selbst und Deine Arbeit ist wichtig, um Dich nicht hilflos und ungerecht behandelt zu fühlen. Denn ansonsten stellt sich eine Art Ohnmachtsgefühl und Ängste ein, die Dir natürlich die Freude an Deiner Arbeit unmöglich machen und damit das Leben schwer machen! Bauchschmerzen und andere körperliche Symptome sind da fix unterwegs um Dir zu signalisieren: so geht's nicht weiter.
Lass' es nicht so weit kommen, dass Du krank wirst und die Freude an Deiner Arbeit verlierst. Spreche Konflikte mit den Kollegen/innen möglichst zeitnah an. Versuche dabei ruhig zu bleiben, erkläre die Gründe für Dein Verhalten und bitte um 'Hilfe' dabei, Dich sinnvoll ins Team einbringen zu können.
Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir viel Erfolg!
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Tja... lästern am Arbeitsplatz
Kennt man zu gut. Irgendwie ist es schwierig besonders am Anfang, weil man nicht weiss, wie die Leute sind und wem man wirklich vertrauen kann. Irgendwie muss man alles für sich behalten und irgendwann kann dann gut die Bombe platzen.
Hatte einen âhnliche Situation, als Lehrling, wo die Person, die mich anlernen sollte gut mit der Cheffin sprach... die Cheffin mich nicht ausstehen konnte und ich mit der Person, die mich anlernte einfach nicht konnte, weil sie ûber Leute lästert und ihnen dann ins Gesicht lächelt.
Wer ist da der starke. Ich habe alles in mit hinein gefressen, bis der Zusammenbruch kam. Habe abgeschlossen, aber es gänge eigentlich noch weiter...
Grade das ist eine Situation,
Aber ich muss sagen, dass ich Respekt vor dir habe, dass du mit dem Chef sprichst, auch wenn diese Person wie du sagst auf der Seite der anderen ist.
Wie lange musst du da denn noch bleiben? Und wie geht es dir mitlerweile?
Ich bin erstmal seit 2 Wochen ohne Beschäftigung und jetzt hab ich mich abgesichert durch andere Ausbildungen, um nicht auf der Strasse zu landen. Es ist schon was anderes. Schule ist nichts ingegen Arbeit...
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