Ich (m) bin knapp Mitte 40, arbeite seit 12 Jahren in der IT-Abteilung in einer Einrichtung im Ö-Dienst. Bis 2005 war ich mit meiner Jugendliebe verheiratet. Wir waren 23 Jahre zusammen, bis sie mir von heute auf morgen sagte, sie hätte sich in meinen Freund verliebt und würde mich für ihn verlassen. Mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen; ich fiel in ein unendlich tiefes Loch. Anfangs begann ich, meine Sorgen im Alkohol zu ertränken. Doch der Kater am nächsten Tag war unsagbar. Dann lernte ich meine jetzige Partnerin kennen. Sie half mir sehr, aus diesem Tal herauszukommen. Obwohl sie wusste, dass ich gerade erst von meiner Frau verlassen wurde, stand sie mir zur Seite und baute mich wieder auf. Ich bin ihr dafür unendlich dankbar. Doch ich komme nicht mehr mit mir selbst klar. Ich tue Dinge, die ich gar nicht tun will. Dazu habe ich wahrscheinlich ein Alkohol-Problem. Es ist nicht so, dass ich den Alkohol täglich brauche, nur wenn ich trinke, kann ich kein Ende finden und tue dann Sachen, die ich gar nicht tun will. Ich fühle mich so schlecht, leer und einfach unfähig, selbst daran etwas zu ändern. Meine Arbeit macht mir keinen Spaß mehr, ich will am liebsten die Firma wechseln. Eine Kollegin hat sich unsterblich in mich verliebt, obwohl sie selbst verheiratet ist und 2 Kinder hat. Ich will das alles nicht; es bringt mich um den Verstand! Immer, wenn es zu einer Begegnung mit ihr kommt, schafft sie es, mich in die Enge zu treiben, sagt, sie muss mich haben, würde alles für mich aufgeben. Aber ich interessiere mich nicht für sie und hab sie beim letzten Betriebsausflug abgewiesen und ihr gesagt, sie soll mich endlich in Ruhe lassen. Doch sie bildet sich ein, ich würde ihr immer wieder Hoffnung machen. Alles in allem bin ich seit meiner Trennung mit so vielen Problemen konfrontiert worden, dass das Paket einfach zu groß geworden ist und ich es nicht mehr alleine tragen kann. Mein körperliches und seelisches Gleichgewicht ist komplett gestört. Meine Freundin liebe ich von Herzen, aber ich habe Angst, durch mein Verhalten alles zu zerstören. Ich denke, ich stehe direkt am Abgrund, und ein kleiner Windstoß könnte mich herunterschubsen. Nach aussen hin versuche ich, normal zu wirken und zu allen nett und freundlich zu sein. Doch im tiefsten Inneren herrscht totales Chaos. Was kann ich tun, um wieder auf die richtige Spur zu gelangen? ich will doch nichts weiter als endlich mal wieder richtig glücklich sein, gemeinsam mit meiner Freundin ein zufriedenes Leben führen. Aber ich stehe mir dabei selbst im Weg. Ist eine Beratung mit einer Psycho-Klinik vielleicht der Weg, den ich gehen sollte?
Sorry, es ist viel Text. Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will nicht mehr depressiv sein!