In Antwort auf jara28
Hallo,
ich hatte gestern ein Gespräch im Betrieb, wie es nach meinem dualen Studium weitergehen soll. Ich hatte irgendwie erwartet, dass mir gesagt wird wir möchten dich für diesen Bereich/ Team, diese Stellen sind frei etc. Nun wurde ich gefragt was ich möchte und ich habe daraufhin 2 Abteilungen genannt, die mir ganz gut gefallen haben & dass ich gerne einen Master machen würde.
Allerdings war die Antwort nicht genug da sie anscheinend ganz konkret von mir hören wollten für was ich "brenne". Darauf wusste ich darauf keine Antwort und soll mir darüber Gedanken machen. Allerdings war es bei mir noch nicht mal im privatem Bereich so, dass ich für irgendwas brenne. Natürlich mag ich manche Sachen, aber ich würde nicht sagen, dass ich irgendwo meine Passion gefunden hätte. Irgendwie hat mich das Gespräch ziemlich getroffen, ist es so wichtig für irgendwas zu brennen? In die 2 Abteilungen bin ich immer gerne gegangen, habe mich fast immer auf die Arbeit gefreut und ich konnte mich mit allen Aufgaben arrangieren, es gibt doch immer bessere und schlechtere Aufgaben.
Mir wurde als Tipp gegeben über meine Stärken und Schwächen nachzudenken, allerdings kann ich diese keinem Beruf zuordnen. Ich kann einfach mit fast allem leben, soll ich beispielsweise Vorträge halten habe ich damit kein Problem, soll ich viel mit Zahlen arbeiten auch nicht oder wenn es darum geht einen Schrank aufzubauen kann ich das auch machen. Ich möchte eigentlich nur beschäftigt werden und möglichst nicht nur anspruchslose Aufgaben haben.
Nun wollte ich mal fragen wie ihr euren Beruf gefunden habt oder euch für ihn entschieden habt? Habt ihr Dinge für die ihr wirklich "brennt"?
in jedem Job und überall findet man totale Nieten, eine Menge Durchschnitt und die, die richtig gut darin sind.
Zu den richtig guten gehört man nur, wenn man wirklich dafür "brennt". Aber wie immer im Leben - die Regel ist Durchschnitt.
Der Punkt ist: wenn Du vor der Frage stehst, was nach dem Studium folgt und / oder wo Du Deinen Master machen willst, stehst Du an einem Wendepunkt. An solchen Stellen sollte man sich schon besonders hinterfragen.
Jemandem zu sagen "die Stellen sind frei" wäre mäßig schlau vom Unternehmen. Auch wenn sie Dich schon ein wenig kennen - was Du willst sollte zu dem passen, was das Unternehmen will. Sonst setzen sie Dich am Ende auf eine Stelle, die Du annimmst und kurz nach der Einarbeitungszeit kündigst Du, weil Du etwas gefunden hast, was Du WIRKLICH gern machen möchtest. Und dann? Kosten für Ausbildung und Einarbeitung in den Wind gepustet - und nichts gewonnen.
Du wirst so ziemlich bei jedem Vorstellungssgespräch in Zukunft nach Deiner Leidenschaft gefragt werden. Das kann auch etwas im privaten Bereich sein, aber wenn es so gar nicht zum Job passt (sagen wir mal: Du bist total gern kreativ, malst oder dekorierst oder... und bist bei einem Vorstellungsgespräch für einen Job, wo Routine und Gewissenhaftigkeit eine große Rolle spielt - Kreativität aber gar keine) wirst Du den Job wahrscheinlich nicht bekommen. Mit gutem Grund, denn es wäre weder für Dich noch für das Unternehmen mehr als eine Übergangslösung.
Ob Du tatsächlich "für nichts brennst" - kann man jetzt m.E. noch nichts sagen. Kann genauso gut sein, dass Du es noch nicht gefunden hast.
Oder Du fragst mal Menschen, die Dich gut kennen, wo und wann Du ein Leuchten in den Augen hast.
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