Anzeige

Forum / Job & Karriere

Keine Ausbildung, Deppressiv und zu dick!

Letzte Nachricht: 24. Februar 2012 um 23:01
S
sage_12485023
01.02.12 um 14:18

Hallo Leute
Ich habe ein Problem und würde gerne Eure Meinung wissen.
Ich wollte immer etwas tolles machen, zeigen wie clever ich bin. Wollte allen beweisen was ich kann....
Tja aber alles kam anders.....
Ich bin in Ö aufgewachsen, habe da Hauptschule und das 1 Jahr Polytechnikum gemacht und wollte anschliessend eine Lehre beginnen. Ich wollte mich richtig anstrengen, professionell bewerben aber das ging in die Hose da mein Vater (Collerischer Besserwisser mit Hang zur Gewalt) meinte ich solle es so machen wie er möchte. Also schrieb ich die Bewerbungen mit der Hand, musste aber meine Schrift verstellen und bei jedem Mux gab es schläge. Für eine Bewerbung saß ich um die 12 Stunden da er es immer wieder zerriß wenn ich etwas nciht so gemacht habe wie er wollte oder die Papiere durchtränkt waren vor Tränen. Natürlich hatte ich nie ein Vorstellungsgespräch denn wer würde so eine Bewerbung auch ernst nehmen? Wir schafften eine Schreibmaschine an, ein toller Tag war das . Da die Maschine gebraucht war funktionierten einige Dinge nicht wie z B das "W". So musste ich ein "V" schreiben und er besserte es mit einem Stift aus
Ich hatte nicht viele Bewerbungsgespräche und alle gingen in die Hose, vielleicht weil ich zu schüchtern war und Angst hatte aber meine Eltern meinten das wäre weil ich zu fett sei und mich keiner ansehn könne.
Ich war mittlerweile 16 Jahre, schon 2 Jahre dauerte meine Suche. Als meine Eltern auf Urlaub fuhren blieb ich alleine zuhause und bewarb mich bei einer Modefirme für die Ausbildung im Büro. Nach einem kurzen Gespräch bekam ich den Job, war überglücklich.
Doch meine Ängste waren mir im Weg .
Ich machte dadurch einige Fehler und wurde nach 1 Woche rausgeschmissen. Als meine Eltern wieder kamen und es Ihnen erzählte waren sie sehr von mir enttäuscht.
Einige Monate nachher machte ich einen Termin in der Zahnärztlichen Klink um dort einen Aufnahmetest zu schreiben. Den hatte ich bestanden und mir wurde gesagt ich solle am Ende der Sommerferien kommen um die Kittel, Mappen und so weiter abholen. Mir wurde eine 3Jährige Ausbildung zugesprochen und ich war so glücklich wie noch nie! Ich wollte zwar nie so einen Job haben aber ich war trotzdem froh endlich eine Ausbildung zu bekommen. Der Sommer verging und 1 Woche bevor die Ausbildung beginnen sollte (meine Eltern waren wieder auf Urlaub) bekam ich einen Brief das auf Grund des Sparpacketes diese vom Staat finanzierte Ausbildung gestrichen würde. Es geäbe nur noch die Chance wenn man es selber bezahlen würde. Meine Welt brach zusammen . Meine Eltern kamen und wieder musste ich sie enttäuschen.
Kurze Zeit später nahm ich die Arbeit in dem Baumarkt an in dem meine Schwester arbeitete und dort blieb ich auch 3 Jahre. Nun war ich 20 Jahre alt, hatte keine Ausbildung und der Traum etwas großes, bedeutsames, tolles zu machen verschwand.
Als ich dort arbeitete hatte ich die Idee in die Abendschule zu gehn und meldete mich dort an. Ich wollte die Handelsakedemie machen um entweder studieren zu können oder eine Arbeit als Büroangestellte zu bekommen.
Nach einem Halben Jahr rief mich mein Chef ins Büro und meinte ich müsse nun wieder bis 19:30 am Abend arbeiten. Eigentlich hatte ich mit ihm ausgemacht jeden Tag von 8-17 Uhr (glaube ich) zu arbeiten um zur Schule fahren zu können die etwa um 18 Uhr begann. Also musste ich mich entscheiden, Geld oder Schule. Ich entschied mich für Geld da ich mit meinem Freund zusammen wohnte und das Geld natülich gebraucht wurde.
Die Jahre vergingen und ich machte einen Job nach dem anderen, war oft Arbeitslos und wurde immer depressiver.
Nun bin ich 32 und zum 2. Mal verheiratet.
Ich suche seit einigen Jahren hier in Deutschland (Nordhessen) arbeit aber keiner will mich. Viele schreckt es ab das in meinem Lebenslauf Hauptschule steht und kein Abschluss angegeben ist aber soetwas in der Art gibt es da nicht. Man hat da keine Abschlussprüfung etc. . Und natürlich schreckt die Leute meine Arbeitslosigkeit ab die ich zwischendurch hatte,...
Ich bin so verzweifelt, soooo sehr verzweifelt.
Mittlerweile hab ich richtige Angst zu versagen, glaube nciht mehr an mich und wenn mich jemand fragt was ich denn kann sage ich.... nichts.

Wie kann ich nur wieder Selbstbewusster werden? Immer viel ich auf die Nase, immer wieder dachte ich es liegt an mir,...

Ich möchte so gerne arbeiten auch wenns nur Halbtags ist aber niemand gibt mir eine Chance. Ich schreibe so viele Bewerbungen das ich die Firmen jetzt schon oft zum 2. oder 3. mal anschreibe.

Immo bin ich total down....

Kann mir jemand einen Tipp geben?

Mehr lesen

G
gena_12346364
24.02.12 um 20:46

Viele Parallelen
Oh wow... ich erkenne mich in deinem Text wirklich gut wieder, auch wenn ich mit meinen 19 Jahren jünger bin.

Auch mich (und meinen 20-jährigen Freund) trifft die Jugendarbeitslosigkeit bzw. die Arbeitslosigkeit an sich...
Es ist so, dass ich immer schon studieren wollte und immer noch will. Soweit so gut.
Allerdings "muss" ich mich neben den Schulbewerbungen auch für Ausbildungen bewerben. Da ich, aufgrund meiner Krankheit (schwere Depression und Asperger-Syndrom) für viele "normale" - also teamorientierte Berufe wegfalle, habe ich ZIEMLICH wenig Auswahl und das, was ich machen kann und mir auch vorstellen kann, ist kaum vorhanden.
Nicht zuletzt weil ich keinen Führerschein habe und mir auch nicht leisten kann - meine Mutter ist Alleinverdienerin, an Unterhalt kommen auch "nur" 200, die in Schuldentilgung fließen und wir sind letztens erst umgezogen...

Ich fühle mich so...so arm. Nicht nur materiell, auch weil ich mit 19 noch nichts nennenswertes erreicht habe. Ich habe einen mittleren Schulabschluss, merke aber nicht, dass ich für Arbeitgeber sonderlich begehrenswert bin.
Meinem Freund geht es auch so, er ist sogar qualifizierter als ich und findet nichts, nicht mal im Verkauf oder Büro!
Er hat auch einen Führerschein.
Die Anforderungen an Bewerber sind teilweise in's unermessliche gestiegen und die Hilflosigkeit wird knallhart ausgenutzt mit Zeitverträgen und Hungerlöhnen
Wir haben große Zukunfts- und Existenzangst!
Mich hat es zeitweise noch tiefer in die Depression geritten, die ja eigentlich durch Mobbing entstand...
Aber durch die Zukunftsangst wurde sie zeitweise wirklich so stark, dass ich nicht mehr leben wollte, bzw. will - diese Phasen habe ich immernoch.

Ich kann dich voll verstehen, es ist eine Sauerei. Überall wird gesagt, man suche händeringend nach Kräften, aber dann ist man nicht gut genug. "Man melde sich", jaja...

Nun zu dir: Hast du schon an eine schulische Ausbildung (+Bafög) oder bezahltes Praktikum gedacht? Okay, wenn du eine Wohnung zu unterhalten hast...Hast du Kiddies?
Könntest du dich mit einem Arbeitsvermittler bzw. einem Amtsmitarbeiter kurzschließen?

Klar, das Amt ist nicht unser bester Freund, ich weiß das zu gut, aber immerhin sind sie da... wäre ja nur eine Option. Ich glaube ja irgendwie immernoch an das gute in der Welt

Und keine Sorge, wenn du dich anstrengst, so wie es im Text wirklich rüberkommt, dann liegt es nicht an dir. D hast schon recht, bei den meisten Arbeitgebern herrscht im Kopf leider immernoch das Bild vom doofen Hauptschüler, normalen Realschüler und superklugen Abiturienten vor, obwohl man sich bei manchen im Gymnasium fragt, wie die dahin gekommen sind...

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, kannst ja mal berichten, wie es lieft oder läuft, Kopf hoch, dir geht es nicht alleine so

Gefällt mir

Kannst du deine Antwort nicht finden?

Anzeige
S
sage_12485023
24.02.12 um 23:01
In Antwort auf gena_12346364

Viele Parallelen
Oh wow... ich erkenne mich in deinem Text wirklich gut wieder, auch wenn ich mit meinen 19 Jahren jünger bin.

Auch mich (und meinen 20-jährigen Freund) trifft die Jugendarbeitslosigkeit bzw. die Arbeitslosigkeit an sich...
Es ist so, dass ich immer schon studieren wollte und immer noch will. Soweit so gut.
Allerdings "muss" ich mich neben den Schulbewerbungen auch für Ausbildungen bewerben. Da ich, aufgrund meiner Krankheit (schwere Depression und Asperger-Syndrom) für viele "normale" - also teamorientierte Berufe wegfalle, habe ich ZIEMLICH wenig Auswahl und das, was ich machen kann und mir auch vorstellen kann, ist kaum vorhanden.
Nicht zuletzt weil ich keinen Führerschein habe und mir auch nicht leisten kann - meine Mutter ist Alleinverdienerin, an Unterhalt kommen auch "nur" 200, die in Schuldentilgung fließen und wir sind letztens erst umgezogen...

Ich fühle mich so...so arm. Nicht nur materiell, auch weil ich mit 19 noch nichts nennenswertes erreicht habe. Ich habe einen mittleren Schulabschluss, merke aber nicht, dass ich für Arbeitgeber sonderlich begehrenswert bin.
Meinem Freund geht es auch so, er ist sogar qualifizierter als ich und findet nichts, nicht mal im Verkauf oder Büro!
Er hat auch einen Führerschein.
Die Anforderungen an Bewerber sind teilweise in's unermessliche gestiegen und die Hilflosigkeit wird knallhart ausgenutzt mit Zeitverträgen und Hungerlöhnen
Wir haben große Zukunfts- und Existenzangst!
Mich hat es zeitweise noch tiefer in die Depression geritten, die ja eigentlich durch Mobbing entstand...
Aber durch die Zukunftsangst wurde sie zeitweise wirklich so stark, dass ich nicht mehr leben wollte, bzw. will - diese Phasen habe ich immernoch.

Ich kann dich voll verstehen, es ist eine Sauerei. Überall wird gesagt, man suche händeringend nach Kräften, aber dann ist man nicht gut genug. "Man melde sich", jaja...

Nun zu dir: Hast du schon an eine schulische Ausbildung (+Bafög) oder bezahltes Praktikum gedacht? Okay, wenn du eine Wohnung zu unterhalten hast...Hast du Kiddies?
Könntest du dich mit einem Arbeitsvermittler bzw. einem Amtsmitarbeiter kurzschließen?

Klar, das Amt ist nicht unser bester Freund, ich weiß das zu gut, aber immerhin sind sie da... wäre ja nur eine Option. Ich glaube ja irgendwie immernoch an das gute in der Welt

Und keine Sorge, wenn du dich anstrengst, so wie es im Text wirklich rüberkommt, dann liegt es nicht an dir. D hast schon recht, bei den meisten Arbeitgebern herrscht im Kopf leider immernoch das Bild vom doofen Hauptschüler, normalen Realschüler und superklugen Abiturienten vor, obwohl man sich bei manchen im Gymnasium fragt, wie die dahin gekommen sind...

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, kannst ja mal berichten, wie es lieft oder läuft, Kopf hoch, dir geht es nicht alleine so

Huhu


Ich habe gestern die Zusage für einen Job bekommen den ich auch nächste Woche am 1.3. beginne. Es ist nur im Call Center aber besser als nichts.

Ich hatte auch so Phasen wo ich nur dachte ich will nicht mehr. Ich habe meinem Mann gesagt ich lass mich scheiden das er die Chance auf ne neue, bessere Partnerin hat aber da hat er mich ganz böse angekuckt . Ich hätte das glaub ich auch nie übers Herz gebracht schon alleine wegen der Kinder nicht, haben 2.

Jugendarbeitslosigkeit finde ich besonders schlimm. Wo sind die Zeiten geblieben wo man den Beruf erlernen kann der einem wirklich gefällt. Ich hoffe so sehr das unsere Kinder das mal nicht durchmachen müßen.

Aber trotz allem solltest Du nicht auf geben. Du siehst bei mir hat es nun auch endlich geklappt!
Bemüh Dich ganz fest drum das Du wieder gesund wirst denn ohne Power wird es schwer sein zu arbeiten.
Sprich mit Deinem Therapeuten, hoffe Du bist in Behandlung, über Deine Ängste und frag ihn/sie um Rat wegen Jobsuche.

Ich bin mir sicher auch Du schaffst es, gib nicht auf!

Gefällt mir

Anzeige