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Forum / Job & Karriere

Unzufrieden mit Job, aber keine andere Perspektive

Letzte Nachricht: 9. November 2015 um 20:59
B
buechersuchti27
13.07.15 um 12:33

Hallo ihr Lieben Ich hoffe, es kann mir jemand helfen oder raten, was ich tun könnte.

Es ist so: Seit Dezember letzten Jahres arbeite ich bei einem Internet-Versandhandel für Erotikartikel und Dessous als Werbetexterin. Es ist mein erster Job nach dem Studium (BA Germanistik) und klang anfangs sehr interessant, abwechslungsreich und naja - macht sich auf dem Papier eben gut. Über die Bezahlung (die wirklich ziemlich niedrig ist) sah ich anfangs hinweg, denn wie gesagt, es ist mein erster Vollzeitjob und da hatte ich keine großen Erwartungen.

Jetzt, nach mehr als einem halben Jahr, bin ich einfach verzweifelt. Ich habe mittlerweile Aufgaben (Verfassen von nüchternen Produktbeschreibungen für Amazon und Co.), die überhaupt nicht mehr kreativ, sondern stumpfsinnig und eintönig sind. Das mache ich jeden Tag 8 Stunden lang und habe förmlich das Gefühl, mein Gehirn verkümmert. Hinzu kommt, dass ich bisher nur sehr wenig Kontakt mit meinem Chef hatte und wenn dann hat er mich zusammengestaucht. Auch Aufstiegschancen oder Weiterbildungen = 0. Angesichts der wirklich geringen Bezahlung und meines Arbeitsweges ist das alles einfach nur noch frustrierend. Na klar, ich schaue jeden Tag nach Jobs, aber selbstredend gibt es für Germanisten sehr wenig bis gar nix - und erst recht nicht in Leipzig. Sicher könnte ich erstmal etwas anderes machen, aber von dem Regen in die Traufe kommen möchte ich ja auch nicht. Zweites Problem: Mein Freund und ich wünschen uns ein Kind und natürlich wäre es deswegen dämlich, jetzt den Job zu wechseln, wenn ich doch jeden Monat schwanger werden könnte.

Mittlerweile hangel ich mich nur noch von Tag zu Tag. Was mich aber momentan wirklich beunruhigt: Ich esse nur noch wenig, schlafe schlecht und aktuell habe ich auch keine Lust mehr auf Lesen. Das ist eigentlich mein großes Hobby, ich habe einen Buchblog und lese sehr intensiv und viel. Aber gerade quäle ich mich durch jedes Buch, habe das Gefühl, nichts mehr aufzunehmen und nicht mehr abschalten zu können. Das macht mich super traurig und ich bin einfach nur verzweifelt. Kann mir irgendjemand raten, was ich tun könnte? Kündigen, ohne Aussicht auf einen neuen Job, ist natürlich keine Option. Ich möchte nicht vom Staat leben und mein Freund verdient auch nicht annähernd so viel, als dass ich mir ein Leben als Hausfrau leisten könnte oder wöllte.

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B
buechersuchti27
26.07.15 um 0:10

Vielen Dank für deine Antwort
Also ein Kind wünschen wir uns nicht deswegen, weil es beruflich gerade nicht gut läuft bei mir, sondern weil wir seit fast 7 Jahren ein Paar sind und nun bereit für ein gemeinsames Kind sind. Ich habe auch schon Ende März die Pille abgesetzt (da lief es auf Arbeit noch deutlich besser und ich dachte, das bleibt auch erstmal so), wobei wir es erst aktiv seit Juni versuchen. Wir sind zwar vielleicht verhältnismäßig jung (23 und 25), aber nicht zu jung. Ich habe schon immer gesagt, dass ich spätestens Mitte 20 ein Kind haben möchte, da mir persönlich alles darüber einfach zu spät ist für das erste.

Also ich habe während des Studiums ein Praktikum im Bereich Lektorat gemacht und außerdem ein Jahr lang Teilzeit als Online-Redakteurin gearbeitet. In diese Richtung möchte ich auch gerne, wobei mich auch Volontariate und Verlagsarbeit interessieren. Aber wir leben im Osten und hier gibt es nun mal leider nur sehr wenig Jobs in diesen Bereichen und auch nur bei entsprechender Erfahrung (und damit meine ich jahrelange, meistens werden um die 5 Jahre Berufserfahrung gefordert). Jetzt nochmal ein Praktikum zu machen, kommt für mich nicht in Frage, denn dann wäre ich auf Arbeitslosengeld II angewiesen und das möchte ich um jeden Preis verhindern.

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B
buechersuchti27
31.07.15 um 22:25

Nein...
ein Umzug wäre erstmal keine Option. Später würden wir schon gerne weiterziehen, aber aktuell eher nicht. Zum einen lieben wir unsere Stadt und zum anderen ist es ja auch so, dass wir in einer der wenigen deutschen Großstädte leben, in denen die Miete größtenteils niedriger ist als in kleineren Städten und auf dem Land. Ich hatte mich zwecks Wohnungen schon manchmal in anderen deutschen Städten umgesehen - da kommt einem schon das Gruseln. Mein Freund hat außerdem einen Job, den er zwar am Anfang nicht gemocht hat, der aber große Aufstiegschancen bietet.

Ich würde einfach gerne wissen, wie ich diesen Job noch eine Weile überstehen kann, ohne dabei einzugehen...

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R
renita_11973610
09.11.15 um 20:59

Bei mir ist es ähnlich.
In meinem Job wird es seit einem Jahr immer schlimmer: Mein Chef benimmt sich wie der letzte Ar*** und das nun mittlerweile seit einem Jahr und eine Besserung ist nicht in Sicht, eher wohl das Gegenteil. Meine Kollegen werden der Reihe nach ausgetauscht und ich bin die Doofe, die sie einarbeiten darf und eigentlich unverzichtbar ist, weil mir die Abläufe bereits im Schlaf von der Hand gehen und ich selbst an den stressigsten Momenten noch den Durchblick behalte. Ich arbeite nun seit 8 Jahren in diesem Unternehmen. Ich habe mich auch bereits im letzten Jahr bei anderen Unternehmen beworben, leider jedoch ohne Erfolg, aber auch querbeet, weil ich da einfach nur raus wollte. Im Mai habe ich dann als eine Art Warnschuss meinem Chef von einer Bewerbung erzählt und daraufhin wurde es nur noch schlimmer. Ich könne sofort gehen, wenn ich das so will, aber ich soll bitte noch meinen Nachfolger einarbeiten und ob ich ihm nicht früher Bescheid sagen könne, weil ich die Firma hätte ruinieren können!
Daraufhin hatte ich mir überlegt, für welche Arbeitsbedingungen ich bleiben würde, weil mein Freund und ich uns auch Kinder wünschen und nun auch bereit dafür sind könnten wir doch angehen zu üben. Ich war der Firma immer sehr loyal und habe auf deren Wunsch hin auch erstmal mit der Familienplanung gewartet!
Jetzt sind wir am üben und dank meiner seelischen Verfassung wird das nie was werden und auf Arbeit wird es nur immer schlimmer. Ich schlafe schlecht und je näher ich der Arbeit komme desto schlechter wird mir.

Bin langsam echt verzweifelt.

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