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Forum / Job & Karriere

Will mich meine Chefin loswerden oder ist das Ganze als Chance gemeint?

Letzte Nachricht: 19. September 2021 um 23:50
S
serlina78
01.09.21 um 22:18

Liebe Community,

ich arbeite seit Beginn 2019 in einem Altenheim als Betreuungskraft. Der Job macht mir Spaß und ich hatte eigentlich das Gefühl, mit über 40 endlich im richtigen Beruf angekommen zu sein!

Anfangs hat meine Vorgesetzte immer wieder mein sehr zurückhaltendes Wesen kritisiert. Fast wäre mir noch in der Probezeit gekündigt worden. Ich arbeitete hart an mir und war deshalb überglücklich, im Januar diesen Jahres einen unbefristeten Vertrag zu bekommen. Doch natürlich bin ich kein komplett anderer Mensch geworden. Ich werde nie ein Temperamentsbolzen sein.

Gestern hatte ich nun das Mitarbeiterjahresgespräch mit meiner Vorgesetzten. Im Vorfeld hatte ich ein gutes Gefühl, denn meine Arbeitsprobe letzte Woche war positiv bewertet worden.
Doch leider hörte sich das Ganze gestern nicht positiv an! Meine Vorgesetzte störte sich plötzlich wieder an meinem ruhigen Wesen. Sie sagte, ich sei zwar immer noch der ruhende Pol im Team, aber im Umgang mit den Bewohnern sei ihr das zu wenig. In der Arbeitsprobe sei ich auch "ein wenig lahm" rübergekommen, auch wenn ich mich bemüht habe, die Gymnastik durch ein paar witzige Sprüche aufzulockern. Meine Aufgabe sei es jetzt, mir einen Träger zu suchen, der ein Seminar für ein Selbstsicherheitstraining anbietet!
Das fällt meiner Chefin nach 2,5 Jahren ein? Ich käme mir auch ziemlich bescheuert vor, mit über 40 noch zu einem Selbstsicherheitstraining zu gehen.

Dann fragte sie mich, ob sich privat bei mir etwas geändert habe. Ich sei nicht mehr so entgegenkommend, wenn es um die Abgeltung der Überstunden geht. Warum ich mir die Überstunden nicht mehr ausbezahlen lassen wolle. Ich antwortete, dass ich das doch schon einige Male gemacht habe. Ich möchte das aber nicht dauerhaft tun, weil ich aufstockend ALG II beziehe und mein Gehalt angerechnet wird. Sie meinte, das ginge nicht. Wenn ich nicht bereit dazu wäre, müsse ich den Wohnbereich wechseln, denn meine Kollegin und ich können uns viele freie Tage nicht leisten. Dabei ist das so unfair. Ich arbeite in einem Wohnbereich, wo wir nur 2 Betreuungskräfte sind. In den anderen Wohnbereichen sind überall 3 Betreuungskräfte. Dort können Überstunden in Freizeit abgegolten werden.

Sie fragte noch, ob ich Familie habe. Ich antwortete, dass ich alleinstehend bin. Ihre seltsame Frage darauf war: "Ach herrje, sind Sie ganz allein auf der Welt?"

Ich bin sehr enttäuscht! Ich werde zu einem Seminar gezwungen und soll außerdem den Wohnbereich wechseln. Dabei tue ich alles, was ich für die Bewohner machen kann. Zu den Kollegen bin ich immer freundlich. Ich sage nie Nein, wenn ich mal länger bleiben oder früher zum Dienst kommen soll.

Kann es sein, dass man mich raushaben will? Oder sehe ich das Ganze zu eng?

Eine Freundin meinte, bei Mitarbeitergesprächen komme doch grundsätzlich auch Negatives auf den Tisch.
Wie sehr ihr das?

Liebe Grüße,
Serlina

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A
abban_23184355
03.09.21 um 13:26

Scheinbar gibt es noch zu viele Pflegekräfte.

Die Fragen nach dem Privaten gehen deine Chefin nichts an, da würde ich auch keine Fragen zu beantworten.
Bei den Überstunden würde ich zusehen, dass da keine mehr auflaufen, wenn das für deine Chefin so ein Problem ist.
Auszahlung ok, doch mit dem hohen Steuersatz verlierst du da doch nur, das Ausgleichen ist da immer die bessere Wahl.

Für die Arbeitgeber sind Überstunden praktisch, spart oft Geld, doch in deinem Fall sollte da eher noch eine weitere Arbeitskraft eingesetzt werden, damit die Überstunden entfallen oder nur noch im Notfall auftreten.

Das sie dich loswerden will glaube ich weniger, es ist wohl eher ein Kleinhalten. Und mit den Anspielungen auf die ruhige Art, sollte sie am besten konkrete Beispiele bringen, was da anders laufen könnte. Zudem ist ja auch wichtig, wie die betreuten Menschen damit umgehen, wenn die sich mehr "Action" wünschen, dann solltest du schauen was da für dich möglich ist, wenn die zufrieden sind, sehe ich da keinen Grund irgendwas zu ändern.

In den Foren ist es alles so leicht gesagt, in der schwierigen Lage steckst du ja leider allein. Ich hoffe, du findest da eine zufriedenstellende Lösung. An deiner Stelle würde ich auch schauen, ob du woanders arbeiten kannst, wo man dich und deine Art schätzt und respektiert.

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S
skewm
07.09.21 um 22:32
In Antwort auf serlina78

Liebe Community,

ich arbeite seit Beginn 2019 in einem Altenheim als Betreuungskraft. Der Job macht mir Spaß und ich hatte eigentlich das Gefühl, mit über 40 endlich im richtigen Beruf angekommen zu sein!

Anfangs hat meine Vorgesetzte immer wieder mein sehr zurückhaltendes Wesen kritisiert. Fast wäre mir noch in der Probezeit gekündigt worden. Ich arbeitete hart an mir und war deshalb überglücklich, im Januar diesen Jahres einen unbefristeten Vertrag zu bekommen. Doch natürlich bin ich kein komplett anderer Mensch geworden. Ich werde nie ein Temperamentsbolzen sein.

Gestern hatte ich nun das Mitarbeiterjahresgespräch mit meiner Vorgesetzten. Im Vorfeld hatte ich ein gutes Gefühl, denn meine Arbeitsprobe letzte Woche war positiv bewertet worden.
Doch leider hörte sich das Ganze gestern nicht positiv an! Meine Vorgesetzte störte sich plötzlich wieder an meinem ruhigen Wesen. Sie sagte, ich sei zwar immer noch der ruhende Pol im Team, aber im Umgang mit den Bewohnern sei ihr das zu wenig. In der Arbeitsprobe sei ich auch "ein wenig lahm" rübergekommen, auch wenn ich mich bemüht habe, die Gymnastik durch ein paar witzige Sprüche aufzulockern. Meine Aufgabe sei es jetzt, mir einen Träger zu suchen, der ein Seminar für ein Selbstsicherheitstraining anbietet!
Das fällt meiner Chefin nach 2,5 Jahren ein? Ich käme mir auch ziemlich bescheuert vor, mit über 40 noch zu einem Selbstsicherheitstraining zu gehen.

Dann fragte sie mich, ob sich privat bei mir etwas geändert habe. Ich sei nicht mehr so entgegenkommend, wenn es um die Abgeltung der Überstunden geht. Warum ich mir die Überstunden nicht mehr ausbezahlen lassen wolle. Ich antwortete, dass ich das doch schon einige Male gemacht habe. Ich möchte das aber nicht dauerhaft tun, weil ich aufstockend ALG II beziehe und mein Gehalt angerechnet wird. Sie meinte, das ginge nicht. Wenn ich nicht bereit dazu wäre, müsse ich den Wohnbereich wechseln, denn meine Kollegin und ich können uns viele freie Tage nicht leisten. Dabei ist das so unfair. Ich arbeite in einem Wohnbereich, wo wir nur 2 Betreuungskräfte sind. In den anderen Wohnbereichen sind überall 3 Betreuungskräfte. Dort können Überstunden in Freizeit abgegolten werden.

Sie fragte noch, ob ich Familie habe. Ich antwortete, dass ich alleinstehend bin. Ihre seltsame Frage darauf war: "Ach herrje, sind Sie ganz allein auf der Welt?"

Ich bin sehr enttäuscht! Ich werde zu einem Seminar gezwungen und soll außerdem den Wohnbereich wechseln. Dabei tue ich alles, was ich für die Bewohner machen kann. Zu den Kollegen bin ich immer freundlich. Ich sage nie Nein, wenn ich mal länger bleiben oder früher zum Dienst kommen soll.

Kann es sein, dass man mich raushaben will? Oder sehe ich das Ganze zu eng?

Eine Freundin meinte, bei Mitarbeitergesprächen komme doch grundsätzlich auch Negatives auf den Tisch.
Wie sehr ihr das?

Liebe Grüße,
Serlina

Das mit dem Seminar sehe ich sogar sehr positiv. Dein Arbeitgeber möchte dich fordern. Sie können mit deiner Art nichts anfangen und es wäre für die Patienten besser, wenn du etwas zugänglicher wärst. 

Maxh nur noch Dienst nach Zeit und nicht mehr. Private Fragen nicht beantworten. Ich sehe hier keine schlechten Absichten.

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S
skewm
07.09.21 um 22:32
In Antwort auf serlina78

Liebe Community,

ich arbeite seit Beginn 2019 in einem Altenheim als Betreuungskraft. Der Job macht mir Spaß und ich hatte eigentlich das Gefühl, mit über 40 endlich im richtigen Beruf angekommen zu sein!

Anfangs hat meine Vorgesetzte immer wieder mein sehr zurückhaltendes Wesen kritisiert. Fast wäre mir noch in der Probezeit gekündigt worden. Ich arbeitete hart an mir und war deshalb überglücklich, im Januar diesen Jahres einen unbefristeten Vertrag zu bekommen. Doch natürlich bin ich kein komplett anderer Mensch geworden. Ich werde nie ein Temperamentsbolzen sein.

Gestern hatte ich nun das Mitarbeiterjahresgespräch mit meiner Vorgesetzten. Im Vorfeld hatte ich ein gutes Gefühl, denn meine Arbeitsprobe letzte Woche war positiv bewertet worden.
Doch leider hörte sich das Ganze gestern nicht positiv an! Meine Vorgesetzte störte sich plötzlich wieder an meinem ruhigen Wesen. Sie sagte, ich sei zwar immer noch der ruhende Pol im Team, aber im Umgang mit den Bewohnern sei ihr das zu wenig. In der Arbeitsprobe sei ich auch "ein wenig lahm" rübergekommen, auch wenn ich mich bemüht habe, die Gymnastik durch ein paar witzige Sprüche aufzulockern. Meine Aufgabe sei es jetzt, mir einen Träger zu suchen, der ein Seminar für ein Selbstsicherheitstraining anbietet!
Das fällt meiner Chefin nach 2,5 Jahren ein? Ich käme mir auch ziemlich bescheuert vor, mit über 40 noch zu einem Selbstsicherheitstraining zu gehen.

Dann fragte sie mich, ob sich privat bei mir etwas geändert habe. Ich sei nicht mehr so entgegenkommend, wenn es um die Abgeltung der Überstunden geht. Warum ich mir die Überstunden nicht mehr ausbezahlen lassen wolle. Ich antwortete, dass ich das doch schon einige Male gemacht habe. Ich möchte das aber nicht dauerhaft tun, weil ich aufstockend ALG II beziehe und mein Gehalt angerechnet wird. Sie meinte, das ginge nicht. Wenn ich nicht bereit dazu wäre, müsse ich den Wohnbereich wechseln, denn meine Kollegin und ich können uns viele freie Tage nicht leisten. Dabei ist das so unfair. Ich arbeite in einem Wohnbereich, wo wir nur 2 Betreuungskräfte sind. In den anderen Wohnbereichen sind überall 3 Betreuungskräfte. Dort können Überstunden in Freizeit abgegolten werden.

Sie fragte noch, ob ich Familie habe. Ich antwortete, dass ich alleinstehend bin. Ihre seltsame Frage darauf war: "Ach herrje, sind Sie ganz allein auf der Welt?"

Ich bin sehr enttäuscht! Ich werde zu einem Seminar gezwungen und soll außerdem den Wohnbereich wechseln. Dabei tue ich alles, was ich für die Bewohner machen kann. Zu den Kollegen bin ich immer freundlich. Ich sage nie Nein, wenn ich mal länger bleiben oder früher zum Dienst kommen soll.

Kann es sein, dass man mich raushaben will? Oder sehe ich das Ganze zu eng?

Eine Freundin meinte, bei Mitarbeitergesprächen komme doch grundsätzlich auch Negatives auf den Tisch.
Wie sehr ihr das?

Liebe Grüße,
Serlina

Das mit dem Seminar sehe ich sogar sehr positiv. Dein Arbeitgeber möchte dich fordern. Sie können mit deiner Art nichts anfangen und es wäre für die Patienten besser, wenn du etwas zugänglicher wärst. 

Maxh nur noch Dienst nach Zeit und nicht mehr. Private Fragen nicht beantworten. Ich sehe hier keine schlechten Absichten.

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E
elvira1989
17.09.21 um 18:22

Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie sich das Ganze entwickelt hat, aber ich denke ebenfalls, dass es deine Arbeitgeberin gut mit dir meint. Sie möchten dir helfen, damit in Zukunft ein besseres Verhältnis zu den Patienten entsteht.

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S
spiff80
19.09.21 um 23:50

Hallo Serlina
Bevor ich mich in eine seriöse Antwort Deiner Frage gestürzt habe, habe ich auch Deine anderen, älteren Threads gelesen.
Was mir auffällt:
Du bist nicht nur unsicher, sondern gleichzeitig erwartest Du von anderen vermutlich mehr als von Dir selber. Andere müssen nahezu perfekt oder zumindest sehr kompetent etc. sein.

Ein Beispiel: Du beschwerst Dich in einem Thread, dass andere Dir nach dem Urlaub nicht fragten, wie es war (und unterstellst, dass man Dir schlechtes will). Tust Du das bei anderen?

Zweites Beispiel: Du erwartest oft etwas vom Gegenüber, aber Du erföffnest Threads und reagierst nicht auf Antworten. Es gibt Leute, die geben sich Mühe für eine Antwort (andere weniger), da erwartet man auch eine Reaktion/Feedback...

Deine Chefin ist auch nur ein Mensch. Sie überlegt sich, was sie im Mitarbeitergespräch bringen könnte. Was soll sie denn sagen? Selbst, wenn sie Dich als ruhenden Pol schätzt, kann doch so ein Training Sinn machen, oder nicht? Und gezwungen wirst Du ja nicht direkt (nur aufgefordert...)

Also ich finde, Du solltest wirklich an Dir arbeiten (und Dich weniger am Umfeld abarbeiten, die meinen es nicht alle Böse).

 

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